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Wir können uns selbst nicht überraschen.

Es gibt nur wenige mentale bzw. seelische Einflussfaktoren, die eine vergleichbare Wirkmacht im eigenen Leben entfalten können, wie deine persönliche Ideologie sowie die Glaubenssätze, aus denen sich deine Ideologie zusammensetzt.

Während positive Glaubenssätze (z.B. “Ich kann alles erreichen!“) viel Energie und Kreativität freisetzen, wirken sich negative Glaubenssätze (z.B. “Ich bin nicht liebenswert!“) hemmend, lähmend und blockierend aus.


Jegliche Handlung und jedes Wort - also alles was um dich herum passiert, fällt unweigerlich auf diese Glaubensstruktur. Dieses Weltbild. Dagegen kannst du dich nicht wehren. Die Frage ist: Glaubst du an das, was du glaubst? Kannst du dich der Möglichkeit öffnen, das du Denkirrtümern unterliegst? Bist du dir sicher, dass du die richtigen Schlüsse ziehst?


"Sie hat mir alles genommen!" Wirklich alles? Auch deine Würde? Deine Seele? Deinen Willen?



Noch bevor du einen klaren Gedanken fassen kannst, wird dein limbisches System dir eine Antwort auf die Zunge legen. Wenn du nicht aufpasst, wirst du sie glauben und aussprechen. Das Gedanken Dinge werden ist heute kein spiritueller Ansatz mehr sondern eine nachgewiesene Tatsache. Viele Menschen reagieren mit einer abrupten Verhaltensänderung auf Probleme und Herausforderungen. Das ist nicht per se falsch, jedoch oft nicht nachhaltig. Gedankenmuster zu erkennen, zu hinterfragen und neue Aufzubauen darf gerne wenigstens parallel stattfinden. Deshalb ist die kognitive Hinterfragung unserer Denkmuster in den folgenden 10 Fallen essenziell:



1. MIND READING:

Mit einem Bruchteil an Informationen ziehen wir oft Schlussfolgerungen, weil wir glauben, alles zu wissen: "Wenn ich einen Fehler mache, werde ich gekündigt." Mit einem solchen Glauben starten viele in einen neuen Job, ohne zu wissen, wie die Fehlerkultur in diesem Unternehmen wirklich gelebt wird.


2. SCHWARZ-WEISS-DENKEN Erfahrungen werden mit Entweder ... oder bewertet: "Entweder liebst du mich mit allem oder du liebst mich nicht."

"Immer geht alles schief ..." "Es ist ganz schrecklich, dass ..."



3. OPFERITIS HUMANA

Verantwortung wird abgegeben und nicht selbst übernommen: "Er hätte das besser machen sollen ..."

"So kann ich einfach nicht..."

"Du machst nicht wütend"


4. PERSÖNLICH NEHMEN Ereignisse auf dich beziehen: "Es ist meine Schuld, dass mein Sohn traurig ist." "Ich habe drei Absagen bekommen, das muss ein Zeichen sein."



5. WAHRSAGEN Davon ausgehen, dass ich weiß, was passieren wird: "Ich werde wieder versagen." "Du hast es bis jetzt nicht geschafft, dann wirst du es auch in Zukunft nicht schaffen."

"Ich werde es versuchen." (Wirst du es machen oder versuchen?... der ist besonders vies)


6. EMOTIONALE BEGRÜNDUNG Deine Gefühle mit Fakten verwechseln. Du nutzt emotionale Begründungen: Durch einen Streit werden durch das limbische System negative Gefühle an die Oberfläche gespült und damit Gedanken, die diese negativen Gefühle bestätigen. In einem Moment, in dem wir frustriert sind, können wir das Gefühl haben "Das macht alles gar keinen Sinn." An dieser Stelle macht es einen großen Unterschied, ob wir uns von diesem Gefühl leiten lassen oder abwarten, bis sich die emotionale Welle gelegt hat und dann den nächsten Schritt mit klarem Geist entscheiden.



7. SCHUBLADENDENKEN Dir selbst oder anderen ein starres Label verpassen: "Ich bin ein*e Idiot*in" vs. "Ich habe mich in einer Situation idiotisch verhalten." "Du bist ein*e Versager*in" vs. "Du hast in der Situation einen Fehler gemacht." "Alle Männer, alle Frauen sind ..." vs. "In dem Moment habe ich mich von dir nicht gesehen gefühlt."


8. FORDERUNGEN Sollte und muss als gegeben hinnehmen. Wenn du dich selbst oder eine andere Person mit einer Forderung belegst, siehst du die Situation durch diesen Filter und nicht mehr klar: "Ich muss das schaffen" vs. "Ich will es schaffen und ich muss überhaupt nichts." "Ich muss zur Arbeit gehen" vs. "Ich muss es nicht tun, sondern ich wähle, zur Arbeit zu gehen." "Er sollte mich lieben" vs. "Er hat die freie Wahl und ich habe kein Anrecht darauf."



9. VERZERRUNGEN Etwas oder jemanden klein oder riesig machen: "Das ist das Schlimmste, was mir je passiert ist. Ich bin nichts wert."


10. KRASSE METAPHERN Demotivierende Bilder! Viele Menschen tendieren dazu, krasse Metaphern zu benutzen. Diese Bilder und Worte wirken stark auf unseren Geist: "Die ganze Welt ist gegen mich." "Du hast mein Herz gebrochen." "Du hast mir alles genommen, was ich habe."

Diese Aufzählung ist nicht vollständig oder abschliessend. Es gibt noch viel mehr davon.


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ch habe mir angewöhnt, mir selbst nicht mehr alles zu glauben. Zumindest nicht sofort. Ich fordere eine Gesprächspause ein, gehe kurz raus oder schlafe eine Nacht darüber - je nach dem, was gerade möglich ist. Oft suche ich mir Gesprächspartner, von denen ich weiss, das sie mich liebevoll Infrage stellen. Das ist für mich ein guter Weg diese Denkmuster und Glaubenssysteme zu durchbrechen und mich weiterzuentwickeln... denn wir können uns nicht selbst überraschen - oder zumindest gelingt das nur sehr selten ohne Hilfe von aussen


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Danke für eure Aufmerksamkeit und herzliche Grüsse

Daniel





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